Projekt Regenbogen: Hilfe und Hoffnung für Familien von krebskranken Eltern

Allgmeines

Die Diagnose Krebs ist ein Schicksalsschlag, der das Leben von Betroffenen und ihren Angehörigen nachhaltig verändert. Besonders schwer trifft es Familien mit Kindern, denn neben den emotionalen und körperlichen Belastungen der Erkrankung steht die Familie vor der Herausforderung, den Alltag aufrechtzuerhalten. Hier setzt das Projekt Regenbogen der Saarländischen Krebsgesellschaft an. Seit 2019 begleitet es Kinder und Jugendliche, deren Eltern an Krebs erkrankt sind, und bietet eine einzigartige Mischung aus psychoonkologischer Unterstützung, erlebnispädagogischen Angeboten und praktischer Hilfe.

„Die Diagnose Krebs betrifft nicht nur den erkrankten Menschen, sondern verändert das Leben der ganzen Familie“, sagt Dr. Steffen Wagner, Vorsitzender der Saarländischen Krebsgesellschaft. „Mit dem Projekt Regenbogen möchten wir den Familien zeigen, dass sie nicht allein sind, und ihnen auf ihrem Weg helfen.“

Ein sicherer Raum für Kinder und Jugendliche

Wenn ein Elternteil schwer erkrankt, empfinden Kinder oft Angst, Unsicherheit und Wut – Gefühle, die sie nicht immer in der Familie ausdrücken können. Im Projekt Regenbogen stehen den Kindern Psychoonkolog*innen zur Seite. In speziellen Sprechstunden können sie ihre Sorgen und Ängste frei äußern. Das Team begegnet den jungen Betroffenen mit Empathie und vermittelt altersgerechte Strategien, um schwierige Situationen zu bewältigen. 

Die Unterstützung der Kinder stärkt nicht nur ihr Selbstvertrauen, sondern hilft ihnen auch, in einer belastenden Lebensphase Stabilität zu finden. Studien zeigen, dass frühzeitige psychologische Begleitung die Resilienz von Kindern fördert und psychische Auffälligkeiten wie Depressionen oder Ängste reduziert. Das Projekt Regenbogen setzt genau hier an und fängt die Familien dort auf, wo sie am meisten Unterstützung benötigen. 

Gemeinsam statt einsam: Erlebnispädagogik als Herzstück

Ein wichtiger Bestandteil des Projekts sind die erlebnispädagogischen Angebote. Bei Aktivitäten wie einem Nachmittag auf dem Bauernhof, Bowling, Comics zeichnen oder Advents-Backen erleben Kinder unbeschwerte Momente. Diese Auszeiten schaffen nicht nur Abstand zum belastenden Alltag, sondern ermöglichen auch, dass sich betroffene Familien untereinander kennenlernen. 

„Die gemeinsame Zeit bei den Erlebnistagen zeigt den Kindern, dass sie nicht alleine sind“, erklärt Sabine Rubai, die Geschäftsführerin der Saarländischen Krebsgesellschaft. „Der Austausch mit Gleichaltrigen, die ähnliche Erfahrungen machen, gibt den Kindern ein Gefühl von Zusammenhalt.“ 

Erstmals in diesem Jahr veranstaltete das Projekt Regenbogen eine Familienfreizeit mit zwei Übernachtungen in einer Jugendherberge – ein unvergessliches Erlebnis für alle Teilnehmenden. Diese positiven Erlebnisse tragen dazu bei, dass die Kinder gestärkt in ihren Alltag zurückkehren. Gleichzeitig entstehen oft Freundschaften zwischen den Familien, die über das Projekt hinaus bestehen. 

Eltern im Fokus: Unterstützung auf Augenhöhe 

Neben der direkten Arbeit mit den Kindern unterstützt das Projekt auch die Eltern. In Einzelberatungen erhalten sie Tipps, wie sie mit ihren Kindern über die Krankheit sprechen können – ein besonders sensibles Thema, das viele Betroffene vor große Herausforderungen stellt. 

Dabei geht es nicht nur um die richtigen Worte, sondern auch um praktische Fragen: Wie organisiert man die Kinderbetreuung während der Therapie? Welche Unterstützungsmöglichkeiten gibt es im Haushalt? Welche Reha-Maßnahmen könnten hilfreich sein? Die Berater*innen der Saarländischen Krebsgesellschaft helfen den Eltern, Antworten auf diese Fragen zu finden und ihre Kräfte zu bündeln. 

Ein wachsender Bedarf im Saarland

Die steigende Nachfrage nach dem Projekt Regenbogen verdeutlicht dessen Bedeutung. Allein 2023 haben bis Oktober 165 Kinder und 193 Erwachsene an den verschiedenen Angeboten teilgenommen. Diese Zahlen zeigen, wie groß der Bedarf an psychoonkologischer Unterstützung und erlebnispädagogischen Angeboten für betroffene Familien ist. 

Der Förderverein Regenbogen: Ein starkes Netzwerk

Das Zitat „Wunder erleben nur diejenigen, die an Wunder glauben“ von Erich Kästner fasst das Projekt Regenbogen perfekt zusammen. Es geht darum, Hoffnung zu geben, Zuversicht zu schenken und den Familien in einer schweren Zeit ein Stück Normalität zurückzugeben. Möglich macht dies unter anderem der Förderverein Regenbogen. Der Verein bündelt das Engagement von Vertreter*innen der saarländischen Wirtschaft und von Privatpersonen, die mit ihren Mitgliedsbeiträgen und Spenden das Projekt unterstützen.

Ein starkes Zeichen für Kinder und Familien

Die Saarländische Krebsgesellschaft setzt mit diesem Angebot ein starkes Zeichen für eine ganzheitliche Betreuung von Familien. Der Erfolg und die wachsende Nachfrage bestätigen, dass dieser Ansatz nicht nur notwendig, sondern auch wirksam ist.

„Wenn wir sehen, wie die Kinder wieder lachen und Eltern ein wenig Entlastung finden, wissen wir, dass sich unsere Arbeit lohnt“, sagt Sabine Rubai.

Für weitere Informationen oder zur Unterstützung des Projekts Regenbogen steht die Saarländische Krebsgesellschaft unter www.krebsgesellschaft-saar.de zur Verfügung.

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